MusiKi – Förderverein für den Kinder- und Jugendchor der Oper Bonn

Ganz in Gelb strahlt die Homepage des Bonner Vereins MusiKi. Darin stecken Lebensfreude und Engagement mit Herz. Beides kommt dem Kinder- und Jugendchor der Oper zugute, der bei seinen Auftritten auf der Opernbühne und in den eigenen Produktionen auf die Unterstützung des Fördervereins vertrauen kann. Klar, steckt ja im Namen und in der erklärten Absicht des Vereins: Musik für Kinder mit Kindern gestalten und in die breite Öffentlichkeit zu tragen, auch weit über die Oper hinaus.

Noch unter dem Intendanten Giancarlo del Monaco gründete sich der Chor, der im vorigen Jahr sein 25-jähriges Jubiläum mit einem großen Konzert feierte. Damals war das ein freies Angebot der städtischen Bühnen. Für die kleinen Sängerinnen und Sänger kostete die Teilnahme nichts und für die Auftritte gab es eine kleine Aufwandsentschädigung. Daran hat sich bis heute nichts geändert.

Szenenapplaus ist den Kindern und Jugendlichen immer gewiss, wenn sie in Carmen, im Rosenkavalier oder in den Pagliacci für die heitere, unbeschwerte Note (!) sorgen und das Publikum mit ihren taufrischen Stimmen und ihrer ausgeprägten Spielfreude begeistern. Vor den Erfolg haben die Regeln der Kunst allerdings intensives Proben, Disziplin, Geduld und Gruppenordnung gesetzt. Musikalisches Talent ist ein Muss, Lust am Performen die Kür.

Und was bekommen die Kinder und Jugendlichen dafür? Vieles. Musikunterricht von der gleichermaßen temperamentvollen wie strengen und gütigen Chorleiterin Ekaterina Klewitz. Sie arrangiert die Stücke für die jeweilige Altersgruppe und den Ausbildungsstand. Bühnenerfahrung, die sie für immer prägt und für welche Berufslaufbahn auch immer mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein ausstattet. Und natürlich die Freude am gemeinsamen Musizieren, den Stolz auf den Applaus und das Gruppengefühl, das sicher über den Teamgeist einer jugendlichen Fußballmannschaft hinausgeht.

Jeder weiß es und die Verantwortlichen leiden darunter: Das Sparkorsett des Kulturetats sitzt ihnen stramm auf den Rippen. Wenn selbst bei den großen Produktionen knapp auf Kante genäht wird, bleibt für die kleinen und die Kleinen nur ein geringes Budget. Genau hier wird MusiKi e.V. (Musikalisches Kindertheater Bonn, um ganz korrekt zu sein) aktiv. Seit 2017 leitet Dr. Alexandra Kilian als Vorsitzende den Förderverein. 

In den knapp drei Jahren ihres Vorsitzes hat sich die Zahl der Mitglieder von 48 auf 127 erhöht. GÖTTEROLYMPIADEEin geringer Jahresbeitrag für die Mitgliedschaft schafft einen kleinen Puffer, um einiges von dem bereitzustellen, was ein Chor für Auftritte benötigt. Fast überflüssig zu ergänzen, dass es sich im Wesentlichen um Eltern von Chorkindern handelt. Die meisten von ihnen engagieren sich sowieso für das musikalische Faible ihrer Kinder. Der Verein allerdings sponsort Busfahrten zu Auftrittsorten, übernimmt die Gage von Begleitmusikern, finanziert in eigener Regie eine CD-Produktion mit dem Jubiläumskonzert des Chors. Teilhabe für wirklich alle Kinder – unabhängig vom Bildungs- oder Einkommensstatus der Eltern – liegt dem Verein MusiKi besonders am Herzen. Im Bedarfsfall trägt er auch die Kosten für die Chorkleidung oder entlastet das Familienbudget bei Chorfahrten. Da heißt die Schatzmeisterin natürlich Einzelspenden mehr als herzlich willkommen. 

So war ein Besucher der Kinderoper Brundibar dermaßen von der sensiblen Darstellung des aufrüttelnden Themas berührt, dass er spontan einen sehr respektablen Beitrag „in den Topf warf“. Größere Ausgaben lassen sich durch Kuchenspenden für ein Fest oder eine Plätzchenaktion vor Weihnachten finanzieren. Alle mal mitmachen heißt da die Devise, für die der siebenköpfige Vorstand emsig trommelt. 

Knapp 140 Kinder und Jugendliche bilden den Vor-, Kinder- und Jugendchor. Ein hoch motiviertes und teilweise sehr begabtes „Ensemble“, das der Oper Bonn in jeder Hinsicht zur Ehre gereicht. Direkt ans Haus angebunden ergibt sich für die jungen Sängerinnen und Sänger mit ihrer Chorleiterin Ekaterina Klewitz, die bei der Oper fest angestellt ist, eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit: Beiträge auf der großen Bühne, aber auch eigene Stücke, die sich auf der Ebene der peer group vermitteln. 

Davon könnte es durchaus mehr geben; regelmäßige Operngänger haben den Chor als eigenständige künstlerische Einheit noch wenig „auf dem Schirm“.  Für jede Art von „mehr“ fehlen die Ressourcen – und genau dafür hat sich vor rund 20 Jahren der Verein gegründet. 

Wer einmal eine Stunde lang ausschließlich den Kinderstimmen lauschen möchte, sichert sich schnell ein Ticket für die letzten Aufführungen von Brundibar am 11. oder am 15. Februar 2020. Die Götterolympiade steht noch einmal am 30. Januar und am 7. Februar 2020 auf dem Programm. 

Rosenkavalier und Pagliacci haben noch wenige Aufführungen in dieser Spielzeit; neu hinzu kommt am 26. April 2020 in der Bundeskunsthalle ein Auftritt des Kinder- und Jugendchors des Theater Bonn in Das schöne Milchmädchen, einer satirischen Oper von Joseph Woelfl. Am Tag vorher, am 25. April 2020, feiert Staatstheater von Mauricio Kagel Premiere. 

Viel zu tun, zu erarbeiten, zu proben für Frau Klewitz und ihre Eleven. Drücken wir alle kräftig die Daumen, verbunden mit einem noch kräftigeren Toi, toi, toi. Und unterstützen wir den Chor via Förderverein mit einer Spende. Auch Kleinvieh macht Mist, wie wir wissen. 

Alle Informationen über MusiKi e.V., die Verantwortlichen und die Aktivitäten des Chors finden sich unter musiki-bonn.de. Oder wer es direkt mag: Ein Vorstandsmitglied begleitet in der Regel die Aufführungen. Sie freuen sich auf ein persönliches Gespräch.

Vorstand musiki

(von links nach recht): Dr. Alexandra Kilian (Vorsitzende), Liesa Hausmann (Schriftführerin) , Sabine Ingenlath (2. Stellvertreterin), Dr. Sven Teschner (1. Stellvertreter), Silke Reuter (Beisitzende), Katy Grams (Kassenwartin) und Nicole Bataille (Beisitzende)

Weitere Artikel zum Kinder- und Jugendchor des Theater Bonn stehen auf liveinderoper.com unter folgenden Titeln

  • Der Kinder- und Jugendchor feiert sein 25-jähriges Jubiläum vom 6.3.2018
  • Liebe, Geduld und Bühnenstaub vom 11.3.2018
  • Die Besten im Westen vom 4.12.19

Foto der Götterolympiade mit freundlicher Genehmigung des Theater Bonn © Thilo Beu
Foto des Vorstands mit freundlicher Genehmigung von MusiKi e.V. © Volker Essler

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