Mit Mozart und Schostakowitsch in die Oper

Weihnachten ohne Jauchzet, frohlocket? Möglich, aber sinnlos, würde Loriot konstatieren.   Also vergesst „Last Christmas“ und stimmt euch mit „the real thing“ auf Weihnachten ein. Dann macht das Fest auch wieder Freude!

Apropos Freude. Joy. Joie. Bonn. Ihr erinnert euch an die Kampagne? Zur Mixtur der Lebensfreude gehört eine Riesenportion Musik, oder? Und ich finde auch, das Lesen  gehört hierher. Wenn dann das eine mit dem anderen wunderbar zu kombinieren ist, bin ich dabei. Ich wette, viele von euch lesen auch Musiker- und Komponistenbiografien, mit denen ihr eintaucht in deren wunderbare, ärmliche, erfolgreiche und oft feindliche Welten.

Und wie das so häufig so geschieht an Weihnachten: manch Schönes erreicht uns als Gabe, manch Anderes schenken wir uns einfach selbst. Exakt aus diesen beiden Perspektiven kommen heute zwei Leseempfehlungen. Schreibt sie auf den Wunschzettel (es ist ja noch reichlich Zeit!) bestellt und kauft sie in der Buchhandlung eures Vertrauens (ihr wisst schon, was ich damit meine), verschenkt die Bücher oft weiter. Ich verspreche euch: Es lohnt sich.

So habe ich mir bereits im Sommer Julian Barnes Der Lärm der Zeit gegönnt. Der Lärm der Zeit.jpgSpannend zu lesen, wie das politische System, der (Miss-)Erfolg, die Oper Lady Macbeth von Mzensk, die Courage und die Feigheit sowie das Russland unter Stalin einen großen Komponisten wie Dimitri Schostakowitsch prägten. Der Leser leidet und lacht mit, schüttelt ungläubig den Kopf und kann nicht fassen, wie der Verrat an Igor Strawinsky aus einem klassisch-tragischen Dilemma entstand. „Bloß die Musik fehlt“ titelt DIE ZEIT über diesen tadellosen Roman im März 2017.

Ihr alle kennt auch das Dezemberfieber. Alle planen, noch alle im „alten Jahr“ zu treffen, sei es zu einem feucht-fröhlichen Abend am Glühweinstand oder ein wenig gemütlicher im Café bei Tee & Torte ( ich nasche doch für mein Leben gern süße Sachen). Also traf ich mich mit einem besonders lieben Menschen, den seine Frau beraten und ein Geschenk für die Matilda in der Oper ausgesucht hatte. Diesmal gab es Kirschfrucht-Torte mit extra Sahne und ein Buch, von dem ich noch nie gehört hatte. 20171213_202908 (1)Aber allein der Titel weckt in mir eine solche (Vor-)Freude, dass ich am liebsten gleich morgen mein Büro abschließen, das Fräckchen ablegen, dicke Socken überstreifen und mich mit Tee zum Lesen auf’s Sofa zurückziehen möchte. „Mozart ist für die Ewigkeit … und für den Moment“, sagt der israelische Star-Dirigent Omer Meir Wellber, heißt es im Klappentext. Don Giovanni, Die Hochzeit des Figaro und Cosi fan tutte ordnet er den drei großen Lebensthemen „Angst, Risiko, Liebe“ zu.

Da kommt uns ja sehr zugute, dass wir so viel Mozart an der Oper Bonn genießen dürfen. Der gewagte Don Giovanni, die zauberhafte Cosi fan tutte und nun – mit der Premiere der Hochzeit des Figaro sind wir ja bestens im Bilde. Das reizende Paar, dem ich diesen kleinen Schatz verdanke, verfügt über viel feinsinnigen Kunstsachverstand. DANKE dafür (Hoffentlich lesen sie auch meinen Blog!).

Neugier geweckt? Lesehunger stimuliert? Dann Lesezeiten reservieren, Zeitreisen unternehmen und Freude haben bei einem sehr intimen Vorgang: dem Lesen! Vielleicht schreibt ihr mal hier im Kommentar, wie euch die Bücher gefallen haben.

Wir sehen uns – live in der Oper. Vielleicht bei den nächsten Premieren? Am Neujahrstag erklingen zwei von Puccinis Tryptichon-Opern Gianni Schicchi und Il Tabarro (ohne die Schwester Angelica). Dafür könnt Karten hier buchen. Für Mozarts Le Nozze di Figaro findet ihr die Aufführungstermine hier.

 

 

 

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s